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Campanile // 2012


Info
Standort: Bunsenstr. 11, 59557 Lippstadt
Baujahr: 2012
Bauherr: Evangelische Kirchengemeinde Lippstadt
Typologie: Sakralbau
Nutzung: Glockenturm der Johanneskirche
Maßnahme: Um- und Neubau
Architekt: Guido Schwark (Lph 1-5)
Tragwerksplanung: Klaus Mollenhauer
Bauleitung: Andreas Schwark (Lph 6-8)
Fotograf: Allard van der Hoek
Auszeichnung: Auszeichnung guter Bauten des BDA Arnsberg-Südwestfalen, Auswahl für das Berliner Architekturjahrbuch 2014 und für die Jahresausstellung "da!" im Stilwerk Berlin

Die Johanneskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Lippstadt, erbaut nach dem Entwurf des Architekten Rainer Mumme, wurde im Jahr 1963 eingeweiht. Die geplante Komposition, bestehend aus einem Kirchengebäude in Form eines dreigespitzten Zeltes und einem freistehenden Glockenturm, wurde allerdings nicht komplett realisiert. Von dem Campanile entstand damals aus finanziellen Gründen lediglich ein Teil des Rohbaus, der neben dem Kirchenschiff fast 50 Jahre lang als roher Betonstumpf sein Dasein fristete.

Im Oktober 2012 konnte nun der langjährige Traum der Kirchengemeinde in Erfüllung gehen - die Glocken erklangen zum ersten Mal!

Vorausgegangen war die Aufgabenstellung, den Glockenturm unter Nutzung des bereits vorhandenen Betonsockels und unter besonderer Beachtung des knappen Budgets zu planen. Ein ausrangierter Glockenstuhl mit vier alten und einer neu gegossenen Glocke sollte in dem Innenraum Platz finden.

Entstanden ist ein Turmgebäude, das in seiner Grundkonstruktion aus zwei Teilen besteht.
Auf dem sanierten Sockelbau aus Stahlbeton wurde eine Skelettkonstruktion in Holzrahmenbauweise aufgesetzt, die komplett vorgefertigt wurde und gemeinsam mit dem Glockenstuhl an nur einem Tag montiert werden konnte.

Die Fassade folgt jedoch nicht dieser Zweiteilung, sondern umhüllt das Turmgebäude als homogene Schicht aus nur einem Material. Das Thema der Außenhaut wird aus der ureigensten Aufgabe eines Glockenturmes, das Geläut der Glocken in die Gemeinde zu transportieren, entwickelt. Inspiriert durch die typischen Schalllamellen eines Kirchturmes, entwickelt sich die Konzeption der Fassade vom Detail zum Ganzen.

In einer fließenden Bewegung von maximaler Öffnung bis zur kompletten Geschlossenheit definiert sich aus nur einem Modul die Haut des Turmes und verleiht dem Gebäude auf subtile Weise seine gestalterische Kraft.

Fotos
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Video

(Filmmaterial zur Verfügung gestellt durch die Evangelische Kirchengemeinde Lippstadt)